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http://www.khaolak.de/Spenden.htm

Am 24.12.2006 brechen wir nach Khao Lak auf, um unseren Freund - Daeng vom Coconut Grove Restaurant in Khao Lak - wiederzusehen. Der Tsunami hat ihm alles genommen, was er besaß, auch seine Frau und weitere 8 Familienmitglieder!

Bis zum heutigen Tag (30.07.2006) haben die Betroffenen von Khao Lak keinerlei Hilfen von offziellen Stellen oder Hilfsorganisationen bekommen. Dies betrifft sowohl die Einheimische als auch die dort lebenden Ausländer! Bitte lesen Sie  hier einge Berichte über die Situation aus Khao Lak, vom April 2006!

 Khao Lak Splitter Nr. 4 - Richard Doring

25.4.2006

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Hallo,

am 28.4.2006 kommen 10 Mitglieder des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestags nach Khao Lak. Sie werden sich auch mit einigen Mitgliedern der kleinen deutschsprachigen Community von Khao Lak treffen. In Absprache mit dem Sekretaer des Tourismusausschusses, Herrn Dehe, habe ich als Vorab-Information diese Situationsbeschreibung der "Looser" des Wiederaufbaus von Khao Lak fuer den Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags geschrieben.

Darin gehe ich insbesondere auf die jetzt offensichtlich gewordene Notlage der deutschsprachigen Kleingewerbetreibenden von Khao Lak ein.

Vielleicht ist sie von Interesse. Wir koennen jede Art Hilfe brauchen.

Alles Gute,
Richard

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Die Situation der deutschsprachigen Bewohner und anderer "Looser" in Khao Lak

Kurze Situationsbeschreibung für den Ausschuss für Tourismus des Deutschen Bundestags, erstellt von Richard Doring, Khao Lak

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Was ist Khao Lak?

Khao Lak ist KEINE Hotelstadt, wie es nach dem Tsunami in vielen Medien hieß.

Vielmehr besteht Khao Lak aus 4 bis 5 kleinen Dörfern in der Nähe eines schönen Sandstrandes, an dem seit 15 Jahren langsam aber stetig viele Bungalowanlagen für Touristen aus Mitteleuropa und Skandinavien entstanden.

Nur ganz wenige internationale Konzerne bauten hier Hotelanlagen von hohem Standard: Sofitel, Le Meridien, Sarojin und La Flora.

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Was war Khao Lak?

Über 80 touristische Anlagen (Resorts genannt) mit 10 bis 70 Zimmern wurden von mittelständischen Familien aus der Region und einigen Ausländern errichtet. Hier verbrachten überwiegend individuell reisende Touristen und Familien aus Europa ihren Urlaub sowie deutschsprachige Rentner und Frührentner mehrere Wintermonate.

Vor allem in den kleinen, von überaus freundlichen Thai Familien geführten Anlagen herrschte eine familiäre Atmosphäre. Sie galten als die Seele von Khao Lak und begründeten den Ruf, einen anderen Tourismus anzubieten als sonst in Thailand üblich.

Khao Lak-Touristen wurden schnell zu Freunden, die viele Jahre hindurch jeden Winter zu „ihren“ Familien zu Besuch kamen.

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Welche Spenden kamen in Khao Lak an?

Die Freunde Khao Laks spendeten nach dem Tsunami besonders viel Geld an die großen Hilfsorganisationen, damit „ihre“ Familien unterstützt würden und „ihr“ Khao Lak möglichst bald wieder aufgebaut würde. Groß war das Entsetzen der Khao Lak-Freunde, als klar wurde, dass von diesen Hilfsorganisationen kein einziger Euro in Khao Lak ankam, kein einziges Projekt zum Wiederaufbau durchgeführt wurde und keine einzige Familie unterstützt wurde. Das Deutsche Rote Kreuz gibt z.B. an, dass seine Spendengelder ausschließlich nach Sri Lanka fließen. Für Thailand sorge das Internationale Rote Kreuz. Leider ließ sich vom IRK niemand in Khao Lak sehen. Das thailändische Rote Kreuz glänzte in Khao Lak vor allem mit üppigen Festessen und unbezahlten Rechnungen. Die Regierung kümmerte sich im Wesentlichen um die wichtige Aufgabe der Wiederherstellung der Infrastruktur.

Amerikanische religiöse Gruppen bauten Möbel und viele kleine Häuser und sorgten sich um das Seelenheil der Überlebenden des Tsunami. Viele Khao Lak-Freunde sammelten im Freundeskreis Spenden für Khao Lak und brachten sie selbst hin bzw. übergaben sie an verlässliche Mittelsmänner in Khao Lak, die sie zu 100% an die Not leidenden Menschen weitergaben.

Die Spenden ihrer Freunde versetzten viele Einheimische in die Lage, monatelang zu überleben, menschenwürdige Häuser zu bauen und sich eine Basis für den Lebensunterhalt zu schaffen.

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Wer sind die Verlierer beim Wiederaufbau von Khao Lak?

In dem Forschungsbericht "Under Construction" vom Februar 2006 stellen Studenten des Südostasien-Instituts der Universität Passau fest: "Who misses out on aid? Even though almost all Thais living in the area hit by the tsunami are reached by the organizations there are still some groups who do not get any help. Resort owners who lived on their premises for example, do not get any support because their land is classified as commercial area.

Another group in Khao Lak is formed by Western foreigners living in Thailand (so-called "Farangs"). Some of them lost everything in the tsunami but do not receive any support - neither from organizations or the Thai government nor from their home countries. Therefore some Farangs are resentful and bitter about the fact that the donations for the tsunami victims collected in their home countries was huge,
yet they do not receive a single cent." (Seite 11)

und: "Especially foreigners are “looser” of the current development." (Seite 22)

Niemand hat es gern, als "looser" bezeichnet zu werden. Wir deutschsprachigen Ausländer in Khao Lak nahmen diese Studie zum Anlass, miteinander über unsere eigenen Verluste und unsere Zukunftssorgen zu sprechen.

Wir sind eine Gruppe von etwa 15 Personen. Wir alle haben durch den Tsunami schwere Verluste erlitten: Freunde und Familienangehörige kamen ums Leben, Wohnhäuser wurden total vernichtet, kleine Betriebe wurden völlig zerstört, die Zukunft unserer touristischen Betriebe ist durch das Ausbleiben der Touristen in der zu Ende gehenden Saison kurz- und mittelfristig in Gefahr.

Wir alle haben in den Monaten nach dem Tsunami unsere Energien darauf konzentriert, die Schäden zu beseitigen, die größte Not der Einheimischen durch private Spenden zu lindern, Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen, sowie durch den Wiederaufbau von Bungalows für „unsere“ Touristen eine neue wirtschaftliche Grundlage für ganz Khao Lak zu schaffen. Über unsere eigenen Verluste dachten wir lange nicht nach, eigene Bedürfnisse mussten hinten an stehen. Erst durch die Passauer Studie wurde uns der Ernst unserer Situation als Gruppe bewusst. Jeder empfindet es als ungerecht, dass aus dem großen Spendentopf überhaupt nichts zu den Menschen und zu den Kleinunternehmern von Khao Lak kam. Wir mussten alles mit eigenen Mitteln und Darlehen von Freunden schaffen.

Wir brauchen die zurückgehaltenen Spenden auch in Khao Lak.
Die Bangkoker Zeitung „The Nation“ meldet am 16. Januar 2006, dass noch 280 Millionen Euro Spendengelder in Deutschland liegen, laut Aussage vom Deutschen Roten Kreuz für mittel- und langfristige Hilfe. Von Frau Dr. Sabine Lojer erfuhren wir, dass der deutsche Pfarrer in Bangkok, Herr Burkhard Bartel, noch über 200.000 Euro an Spendengeldern zu verwalten hat und nicht weiß, wie er sie sinnvoll einsetzen soll.

Selbstverständlich stehen wir gern zurück, wenn Menschen in Not erste Hilfe zuteil werden soll. Wenn es aber darum geht, das Geld für die Zukunft der zerstörten Region einzusetzen, möchten wir auch daran erinnern, dass gerade wir Ausländer zuallererst an die Zukunft unserer Mitarbeiter gedacht hatten und für sie insgesamt wieder über 30 Arbeitsplätze aufbauten.

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Warum brauchen wir Spendengelder in Khao Lak?

Leider sind in der zu Ende gehenden Touristensaison viel zu wenig Touristen nach Khao Lak gekommen, woran neben der zum Teil sehr unverantwortlichen Berichterstattung in den Medien (z.B. in der FAZ am 22.12.2005) die thailändische Tourismusorganisation TAT ein gerüttelt Maß Schuld trägt. Dadurch reichen unsere Einnahmen aus dieser Touristensaison nicht aus, um die touristenlose Zeit von April bis Oktober zu überstehen. Wir werden unsere Mitarbeiter nicht mehr durchfüttern können wie im Jahr nach dem Tsunami, da wir selbst nur noch Ersparnisse für die nächsten 2 oder 3 Monate haben.

Die ersten Angestellten mussten schweren Herzens entlassen werden, mit allen schrecklichen Folgen für ihre Familien, die von ihnen ernährt wurden.

Wir deutschsprachigen Kleinunternehmer benötigen Geld zur Überbrückung der nächsten 7 Monate, im einzelnen zwischen 3.000 Euro und 20.000 Euro. Wir sind gern bereit, diese innerhalb von 5 bis 7 Jahren zurückzuzahlen, falls sie zinsfrei gewährt werden. Insgesamt handelt es sich um weniger als 100.000 Euro.

Niemand käme in Deutschland auf die Idee, bei Katastrophen, wie z.B. der gegenwärtigen Überflutung vieler Städte entlang der Elbe, unseren ausländischen Mitbürgern Hilfe zu verweigern.

Wir Ausländer in Khao Lak haben unsere Probleme bisher nicht nach außen getragen, mit dieser Situationsbeschreibung legen wir sie zum ersten Mal offen. Wir möchten nicht länger als Menschen zweiter Klasse gelten, die man sich selbst überlassen kann.

Als einziger Ausländer bekam bis jetzt ein Italiener für den Verlust seiner Pizzeria vom italienischen Staat ein zinsloses Darlehen von 50.000 Euro auf 10 Jahre.

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Die Zukunft der Einheimischen von Khao Lak

Die 190 Bewohner des Dorfes Bang Niang, in dem wir zumeist zuhause sind, leben vorwiegend vom Tourismus. Ewa die Hälfte der Familien hat versucht, sich durch die Wieder-Gründung kleiner Betriebe eine neue Existenz zu schaffen: Restaurants, Massage-Büros, Tour-Unternehmen, Moped-Vermietungen, Internet-Cafes.

Durch das Ausbleiben der Touristen sind diese Familien, die all ihre Ersparnisse und neuen Darlehen in den Aufbau der Betriebe gesteckt hatten, in größter Existenznot.

Pro Familie würden 1.000 Euro (ca. 46.000 Baht) ausreichen, um 3 bis 4 Personen für 6 Monate das Existenzminimum zu garantieren. Mit 30.000 Euro könnte also das halbe Dorf vor Verzweiflungstaten wie dem Abwandern in die Großstadt Bangkok bewahrt werden, was immensen Schaden für die Sozialstruktur des Dorfes bedeuten würde. Die "richtigen" Empfänger für die Überbrückungshilfen zu finden, ist in diesem Dorf nicht schwierig, wo jeder über die derzeitigen wirtschaftlichen Verhältnisse aller Nachbarn Bescheid weiß. Im Oktober 2006 sollte jede dieser Familien noch einmal 20.000 Baht (ca. 435 Euro) bekommen, damit sie sich auf die kommende Touristensaison vorbereiten kann. Insgesamt sind das noch einmal ca. 13.000 Euro.

Gemessen an dem riesigen Spendenaufkommen, kann mit geringen Hilfsgeldern ein ganzes Dorf vor der bevorstehenden Verelendung bewahrt werden.

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Einzelschicksale in Khao Lak

Peter verlor im Tsunami 6 Bungalows. Er baute 5 Bungalows, eine deutsche Bäckerei, ein Internet-Cafe und eine Mopedvermietung wieder auf, vor allem aus Ersparnissen, Darlehen von Freunden und einem 2-jährigen zinslosen Darlehen, vermittelt durch die Deutsche Botschaft in Bangkok. Er weiß nicht, wie er den Kredit zurückbezahlen soll.

Britta verlor ihr Haus, das sie mit dem Verdienst von harter Saisonarbeit bei der Bundesgartenschau in Deutschland als Doppelhaus wieder aufbaute.

Saeng und San, ein thailändisches Paar, baute als einzige Thai-Familie wieder ihre kleine Bungalowanlage am Bang Niang Beach auf. Nur sie schafften es, zu ihrem Altkredit von 260.000 Euro einen neuen Bankkredit von 200.000 Euro für den Wiederaufbau zu bekommen. Sie können jetzt kaum die Zinsen bedienen.

Ludwig besaß ein Restaurant, das er in Eigenarbeit wieder aufbaut, z.T. finanziert durch Freunde und private Spenden. Für das Mobiliar und die Küche benötigt er noch etwa 3.000 Euro.

Richard (ich selbst) hat sein Wohnhaus mit allem Besitz verloren. Seine Einnahmequelle, die Ferienanlage Sita Garden, wurde vollständig vernichtet. Aus guten Gründen war nichts versichert. Er baute 5 Ferienhäuschen wieder auf, für das eigene Wohnhaus würde er einen zinslosen Kredit benötigen.

Frank verlor sein Wohnhaus und zwei vermietete Häuschen sowie seine Eltern. Er baute sein Wohnhaus wieder auf, das er aber verkaufen muss.

Olaf hat ein Tourunternehmen mit hohen Fixkosten, das er aus Ersparnissen ein Jahr lang über Wasser halten konnte. Er leidet besonders unter den ausgebliebenen Touristen und konnte nicht genug Ersparnisse bilden, um die nächsten 6 Monate zu überstehen

Tarn ist Thailänderin und hat ihre Mietwohnung mit ihrem gesamten Besitz verloren. Dafür gibt es von der Regierung keinerlei Hilfe.

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Gute Zukunftsaussichten von Khao Lak

Auf längere Sicht wird Khao Lak wieder ein beliebtes Reiseziel werden. Dafür sorgen die Energie, der Einsatzwille und die große Gastfreundlichkeit der Bevölkerung und die durch die Katastrophe noch gewachsene Verbundenheit mit den alten Gästen und Freunden. Es wird sehr schwer werden, wieder preisgünstige Strandbungalows bauen zu können, weil die Banken leider nicht mitmachen. Sie sind vor allem am Verkauf der verschuldeten Strandgrundstücke interessiert. Die großen Resorts, die keine Probleme haben, zinsgünstige Kredite (1% auf 5 Jahre fest) und staatliche Hilfen zu bekommen, bauen zur nächsten und übernächsten Saison wieder auf, nun mit weniger Bungalows und mit mehr 3-stöckigen Hotelbauten. Sie stellen vorwiegend Personal aus anderen Provinzen Thailands ein. Die einheimische Bevölkerung lebt vor allem von der Arbeit in den kleinen Familienbetrieben und vom Tourismusnebengewerbe sowie von Zulieferdiensten.

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Weitere Informationsquellen

Den Wiederaufbau im ersten Jahr nach dem Tsunami beschreibt die Webseite: www.khaolak.de/Erfolge.htm

Der evangelische Pfarrer Bartel aus Bangkok beschreibt eindrucksvoll seine 2. Reise nach Khao Lak am 20.1.2005 auf der Webseite:
http://www.die-bruecke.net/Tsunamihilfe/...t/2.bericht.htm
Darin schreibt er u.a.: "Auch nach vielen Monaten werden wir überall Menschen treffen, die den Schock noch in sich tragen, die aus dem Tritt gekommen sind, oder die einfach vergessen wurden und noch gar keine Hilfe bekamen."

Im 3. Bericht vom Sonntag, 13. März 2005, schreibt Pfarrer Bartel u.a.:
"Dennoch gibt es genug zu tun. Es fallen nämlich viele Familien und Einzelne durch das Netz der Versorgung. Die zu finden ist sehr arbeitsintensiv. Aber genau da helfen wir."

Der vollständige Forschungsbericht "Under Construction" befindet sich im Web unter:
http://www.unispace.de/lehrstuhl/docs/Un...n_processes.pdf

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen, zurzeit aus Deutschland,
Richard Doring

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So ist die Situation im Moment in Khao Lak, fast 2 Jahr nach dem Tsunami. Wir werden am 24.12.2006 nach Khao Lak (Bang Niang) fliegen. Bis dahin sind wir bemüht, soviel Geld durch unseren Ebay-Verkauf  zu erziehlen wie nur möglich. Das Geld wird zu 100% an die Bedürftigen weitergeleitet. Wir behalten von dem Geld keinen Cent!

Bitte bieten Sie also kräftig mit. Sie helfen uns damit wir anderen helfen können!

Unser EBAY NICKNAME IST EBENFALLS CHINCHOK - SCHAUEN SIE IMMER MAL WIEDER AUF UNSERE SEITE - WIR STELLEN AB SOFORT IMMER WIEDER ARTIKEL HINEIN!





 
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